AWO Berlin sieht Frauenrechte bedroht

Die Gleichberechtigung steht auf dem Spiel, denn antidemokratische Parteien sind auf dem Vormarsch. Reaktionäre und rückwärtsgewandte Ideen gewinnen an Einfluss. Diese gefährlichen Tendenzen bedrohen nicht nur die Grundprinzipien unserer Demokratie, sondern gefährden auch hart erkämpfte Frauenrechte. Anlässlich des Equal Pay Day und des Internationalen Frauentags weist die AWO Berlin eindringlich auf die bedrohlichen Entwicklungen hin, die die Gleichberechtigung in Frage stellt und die Situation von Frauen in unserer Gesellschaft gefährdet.

Die Landesvorsitzende der Berliner AWO, Ülker Radziwill, ruft dazu auf, gemeinsam gegen diese gefährlichen Tendenzen anzugehen: „Wenn wir diesen Entwicklungen nicht Einhalt gebieten, droht eine Rückkehr in eine von männlichen Normen und Werten geprägte Gesellschaft. Die Folgen für Frauen wären verheerend, insbesondere für alleinerziehende Mütter, Migrantinnen, Seniorinnen und Frauen in schlecht bezahlten oder unsicheren Jobs. Es besteht die reale Gefahr, dass Frauen in ihren Möglichkeiten, sich zu entfalten, Geld zu verdienen und selbstbestimmt zu leben, noch weiter eingeschränkt und benachteiligt werden. Die AWO Berlin fordert alle zivilgesellschaftlichen Kräfte auf, sich für die Gleichberechtigung ein-zusetzen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Errungenschaften der Vergangenheit nicht durch rückschrittliche Ideologien gefährdet werden.“

Konkrete Maßnahmen wie der drohende Abbau von Kita- und Pflegeplätzen, die Verdrängung von Frauen in die Mutterrolle und die Verschärfung des Gender Pay Gaps stellen große Gefahren dar, betont die AWO Berlin. Derzeit verdienen Frauen pro Stunde 18 Prozent weniger als Männer. Hinzu komme, dass Care-Aufgaben ungleich verteilt sind und dass dies akzeptiert und hingenommen würde. Klassische Rollenzuschreibungen für Frauen und Männer würden die Familie wieder auf Vater, Mutter, Kind reduzieren. Wenn reaktionäres und rückwärtsgewandtes Gedankengut weiter an Einfluss gewinne, gehe dies vor allem zu Lasten der Frauen.