Ein einfaches Handzeichen, das Leben retten kann: Berlin kämpft gegen häusliche Gewalt
Seit dem 14. Januar 2025 sensibilisiert eine neue Werbekampagne in Berlin für das Thema häusliche Gewalt und setzt dabei auf das „Signal for Help“ – ein diskretes Handzeichen, um Hilfe zu bitten, ohne Worte zu verwenden. Diese Initiative, die vom Queer-Bündnis Berlin in Zusammenarbeit mit dem AWO Landesverband Berlin e.V. ins Leben gerufen wurde, ist auf mehr als 3.000 Werbeflächen in der gesamten Stadt zu sehen, darunter auch an auffälligen Orten wie der Digital Poster Gallery im U-Bahnhof Friedrichstraße.
Das „Signal for Help“, entwickelt von der Canadian Women’s Foundation während der COVID-19-Pandemie, ermöglicht es Opfern häuslicher Gewalt, mit einem einfachen Handzeichen auf ihre Notlage aufmerksam zu machen: Zuerst wird die Handfläche gezeigt, dann der Daumen eingeklappt und schließlich die Hand geschlossen. Dieser einfache, aber effektive Gestus kann von nahestehenden Personen erkannt werden, sodass sofort Hilfe organisiert werden kann.
Mit der Kampagne soll das Bewusstsein für dieses stille Hilfszeichen geschärft und betroffenen Personen eine sichere, unauffällige Möglichkeit gegeben werden, Unterstützung zu suchen. Zudem führen die Plakate über einen QR-Code auf die Webseite queerbuendnis.berlin, die konkrete Informationen und Hilfsangebote für Opfer von häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt bereitstellt.
Häusliche Gewalt bleibt ein ernstes Problem in Berlin, mit einer stetig wachsenden Zahl gemeldeter Fälle in den letzten Jahren. Viele Betroffene schweigen aus Scham, Angst oder Abhängigkeit. Mit dieser Kampagne soll ihnen eine Möglichkeit geboten werden, das Schweigen zu brechen.
Betroffene können sich an die BIG-Hotline (030 6110300), das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ (166 016) oder die Polizei Berlin (110) wenden.