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Markus Galle

ver.di ruft Mitarbeitende der Berliner AWO zum Warnstreik auf

Informationsschild
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Mehr als ein Vierteljahr vor Auslaufen des aktuellen Tarifvertrages ruft die Gewerkschaft ver.di bereits zum zweiten ganztägigen Warnstreik am 21. September 2023 (Donnerstag) auf. Flankiert wird der Warnstreik von sog. Arbeitsstreiks am 19. und 20. September 2023. Hierzu werden jeweils einzelne Mitarbeitende der verschiedenen Dienste und Angebote seitens ver.di zum Streik aufgerufen. Der Streikaufruf betrifft sowohl den Berliner AWO Landesverband als auch die AWO pro:mensch und die Berliner AWO Kreisverbände (Kreisverband Mitte, Kreisverband Südwest, Kreisverband Spandau, Kreisverband Südost, Kreisverband Spree-Wuhle).

Insbesondere am 21. September 2023 muss mit punktuellen Einschränkungen der AWO-Angebote und Einrichtungen in Berlin gerechnet werden. Genauere Informationen zu den Auswirkungen auf die einzelnen Angebote (bspw. Kita, Beratungen, Freiwilligendienst oder Wohnungsnotfallhilfe) erhalten Betroffene direkt bei den jeweiligen Angebotsträgern. Eine Übersicht zu den Angeboten, Trägern sowie Kontaktdaten erhalten Sie unter diesem Link.

Markus Galle, Sprecher des Berliner AWO Landesverbandes, ordnet die Situation aus Sicht der Berliner AWO-Tarifkommission ein:

„Als AWO respektieren wir selbstverständlich das Recht auf Streik. Wir haben großes Verständnis für die Forderung, die Gehälter der Angestellten der AWO dem Niveau des TV-L (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder) anzupassen. Deswegen haben wir ver.di bereits in der zweiten Runde der Verhandlungen im Juni dieses Jahres angeboten, die allgemeinen Entgelterhöhungen sowie die Laufzeit, die in der TV-L Tarifrunde 2023 (Verhandlungsstart im Herbst 2023) vereinbart werden, auf die Berliner AWO zu übertragen. Das ist für uns ein großer Kraftakt, da zum einen niemand den Tarifabschluss des TV-L vorhersagen kann. Zum anderen ist zum jetzigen Stand auch die Refinanzierung seitens der öffentlichen Hand nicht gesichert. Wir gehen hier also in Vorleistung und damit ein nicht geringes Risiko ein. Mit dem Angebot möchten wir unterstreichen, dass auch wir das Ziel der Angleichung an den öffentlichen Dienst unablässig weiterverfolgen. Leider beharrt ver.di aktuell noch auf die sofortige Umsetzung des 100 % TV-L Ziels. Ohne feste Finanzierungszusage der öffentlichen Hand hätte dies jedoch zur Folge, dass mindestens einzelne soziale Dienstleistungen bzw. Arbeitsbereiche ihren Dienst einstellen müssen. Im schlimmsten Fall droht die Zahlungsunfähigkeit. Als Arbeitgeber ist es unsere Verantwortung, den Tarifabschluss so zu gestalten, dass keines dieser Szenarien Realität wird. Gerade in der aktuellen Krise ist es unsere Pflicht, wirtschaftlich stabil zu bleiben und somit weiterhin ein verlässlicher und sicherer Arbeitgeber zu sein.“

Die Streiks wurden bereits vor den kommenden Beratungen zwischen ver.di und der Berliner AWO-Tarifkommission am kommenden Montag, dem 18. September 2023, angekündigt. Parallel zur Tarifverhandlung arbeitet die Arbeitgeberseite, u.a. in Kooperation mit der LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege und dem AWO Bundesverband, intensiv daran die notwendige Refinanzierung für die unterschiedlichen Dienstleistungen und Angebote zu verbessern. Hierzu wurden bzw. werden sowohl auf Bundes- als auch auf Berliner Ebene umfassende Kampagnen gestartet. Zudem gab bzw. gibt es unzählige Gespräche mit Politik und Verwaltung.

Der aktuelle Tarifvertrag läuft noch bis zum 31. Dezember 2023.

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