AWO fordert Stärkung der Jugendarbeit in Berlin
Anfang Januar hatte die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey, nach der Analyse der eskalierten Gewalt in der Silvesternacht zum „Gipfel gegen Jugendgewalt“ im Roten Rathaus geladen. Die im Rahmen des Gipfels für Jugendarbeit und Gewaltprävention in Aussicht gestellten zusätzlichen Mittel sollten aus Sicht der Berliner AWO für bestehende Projekte und für weitere Orte der Begegnung eingesetzt werden.
Der Landesverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Berlin und seine Mitgliedsorganisationen begrüßen ausdrücklich die gemeinsame Kraftanstrengung für die Bekämpfung von Gewalt in sozialen Brennpunkten für mehr Teilhabe und Chancengerechtigkeit. Die Stärkung und Verstetigung bereits bestehender Projekte zur präventiven Arbeit mit gewaltbereiten Jugendlichen sowie Angebote zur Unterstützung von bereits straffällig gewordenen Jugendlichen sind essentiell.
Es gibt derzeit viele Projekte und Angebote für Jugendliche in Berlin, z. B. im Rahmen des Programms „Stark trotz Corona“, die auf eine kurze Dauer befristet sind: danach gehen ihr Fachwissen, ihre Netzwerke und die aufgebauten Kontakte zu den Jugendlichen verloren. Oliver Bürgel, Landesgeschäftsführer der Berliner AWO, fordert aber: „Diese Angebote gilt es zu stärken und zu festigen. Eine dauerhafte Finanzierung ist auch eine wesentliche Voraussetzung, um Jugendarbeit attraktiver für qualifizierte Fachkräfte zu gestalten. Erst eine nachhaltige Jugendarbeit kann Erfolge zeigen, junge Menschen erreichen und Beteiligung ermöglichen.“
Zentral ist hierbei der Ausbau und die Einrichtung von Ort der Begegnung für Jugendliche mit niedrigschwelligen, tagesstrukturierenden Angeboten, an denen junge Menschen unkompliziert auch an Abenden und Wochenenden die Räumlichkeit(en) besuchen, nutzen und Hilfe durch Sozialarbeiter*innen in Anspruch nehmen können. Diese sollen auch offen sein für Jugendliche, die allein nach Berlin kommen und zunächst keine Ansprechpartner*innen haben.
Der AWO Landesverband Berlin e. V. und seine Mitgliedsorganisationen fordern deshalb auch die schnelle Umsetzung einer Berliner Jugendstrategie, wie sie im Koalitionsvertrag von 2021 festgehalten wurde.
Anmerkungen
Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) ist ein unabhängiger Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege und gliedert sich bundesweit in 30 Bezirks- und Landesverbände, 411 Kreisverbände und 3.514 Ortsvereine. Getragen wird die AWO deutschlandweit von ca. 326.000 Mitgliedern und ca. 228.000 Mitarbeitenden.
Bei der AWO in Berlin und ihren Mitgliedsorganisationen sind rund 8.500 Mitarbeitende beschäftigt. Sie zählt derzeit ca. 6.000 Mitglieder. Als Wohlfahrtsverband ist die Berliner AWO in verschiedenen Bereichen der sozialen Arbeit tätig, so beispielsweise in der Kinder- und Jugendhilfe, der Behindertenhilfe, der Wohnungslosen- und Straffälligenhilfe, der Seniorenarbeit, der Migrationssozialarbeit und der Pflege. Auch das Thema Frauen und Gleichstellung spielt eine wichtige Rolle. Das Engagement der AWO stellt stets die Hilfe zur Selbsthilfe in den Vordergrund. Die Werte Solidarität, Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Toleranz sind Grundlage für das Handeln in der AWO.
Pressekontakt
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Saskia KrumbholzMitarbeiterin Stabsstelle KommunikationArbeiterwohlfahrt Landesverband Berlin e.V.
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