AWO vor dem Brandenburger Tor
Bildnachweis: AWO Landesverband Berlin // Markus Galle

Die AWO in Berlin

1919

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) wurde 1919 von der Reichstagsabgeordneten Marie Juchacz als „Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt“ innerhalb der Sozialdemokratischen Partei gegründet. Bereits 1926 hatte die AWO 150.000 ehrenamtliche Helfer*innen in insgesamt 1.914 Ortsausschüssen. Doch bereits kurz nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten folgten 1933 das Verbot und die Auflösung des Verbandes. Erst 1947 wurde die AWO als eigenständiger Verein durch die Alliierte Kommandantur in Berlin wieder zugelassen. Im Jahre 1958 hatte die AWO in 20 Bezirken dann bereits erneut über 16.000 Mitglieder.

1961

Wenige Tage nach der Teilung Berlins wurden die Kreisgeschäftsstellen in den östlichen Bezirken Berlins von der dortigen Volkspolizei geschlossen. Der Landesvorstand der AWO Berlin löste daraufhin die Organisation im Ostsektor auf. In den zwölf westlichen Bezirken der Stadt hatte die AWO zwei Jahre später über 13.000 Mitglieder. Bis 1982 stieg die Anzahl der Mitglieder der AWO in West-Berlin auf rund 28.000 an. Zu dieser Zeit wurde auch das Angebotsspektrum deutlich erweitert.

1990

Nach dem Fall der Mauer im August 1989 beginnt die AWO im Rahmen von West-Ost-Partnerschaften in den fünf neuen Bundesländern einen Aufbauprozess. Ein Jahr später, am 10. November 1990, schließen sich die Landes- und Bezirksverbände der AWO in ganz Deutschland auf einem Bundestreffen in Berlin zusammen und die  Landes- und Bezirksverbände in den neuen Bundesländern erklären ihre Mitgliedschaft beim Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt. In den östlichen Bezirken Berlins wurden bereits direkt nach dem Fall der Mauer neue Kreisverbände gegründet. Im Jahr 1991 traten diese wiedergegründeten Kreisverbände dem Landesverband der AWO Berlin bei.

2007

60 Jahre nach der Wiederzulassung durch die Alliierte Kommandantur zählte der AWO Landesverband Berlin nur noch rund 7.500 Mitglieder. Die sinkenden Mitgliederzahlen und die sich verändernde Dienstleistungslandschaft im sozialen Bereich leiteten ab 2007 einen Umbruch der Berliner AWO ein. So fusionierten u. a. Kreisverbände und einzelne Geschäftsbereiche wurden in gGmbHs ausgegliedert. Diese schwierige Zeit gipfelte 2010 in der Insolvenz des Landesverbandes. Ein Jahr später hob das Amtsgericht Charlottenburg das Insolvenzverfahren wieder auf und der Neuanfang konnte beginnen.

Nach 2010

Der AWO Landesverband Berlin ist nun wieder ein wichtiger Akteur in der Berliner Sozialpolitik. Als Wohlfahrtsverband ist die Berliner AWO wieder in verschiedenen Bereichen der sozialen Arbeit tätig, so beispielsweise in der Kinder- und Jugendhilfe, der Behindertenhilfe, der Wohnungslosen- und Straffälligenhilfe, der Senior*innenarbeit, der Migrationssozialarbeit und der Pflege. Auch das Thema Frauen und Gleichstellung spielt eine wichtige Rolle.

Als Dachverband der einzelnen Gliederungen der AWO in Berlin nimmt der Landesverband Berlin zumeist koordinierende Aufgaben wahr. Ferner vertritt er die Interessen der AWO in verschiedenen Gremien auf Landesebene und ist zuständig für die berlinweite Öffentlichkeitsarbeit. Darüber hinaus ist der Landesverband auch selbst Träger von Angeboten in verschiedenen Bereichen, hier sind insbesondere die Freiwilligendienste, die Vormund- und Beistandschaften sowie die Migrationssozialdienste zu nennen. Die Angebote der AWO stellen damals wie heute stets die Hilfe zur Selbsthilfe in den Vordergrund.

Bei der AWO und ihren Mitgliedsorganisationen (sog. korporative Mitglieder) in Berlin sind rund 8.500 Mitarbeitende beschäftigt. Als Verband zählt die Berliner AWO derzeit ca. 5.000 Mitglieder. Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement haben eine lange Tradition und einen hohen Stellenwert bei der AWO. Engagierte Menschen bringen neue Erfahrungen, Ideen und Anregungen in unsere tägliche Arbeit für ein soziales und gerechtes Berlin ein. Wir freuen uns über jede engagierte Person, die uns dabei hilft, unsere Gesellschaft ein wenig menschlicher zu gestalten – denn das ist auch nach über 100 Jahren noch unser Ziel.

Die Berliner AWO in Zahlen
ca. 8500
Menschen sind bei der Berliner AWO und ihren Mitgliedsorganisationen beschäftigt.
100+
gibt es die AWO seit ihrer Gründung 1919 durch Marie Juchacz.
>500
Freiwillige engagieren sich jährlich bei der AWO Berlin.
>5000
Kitaplätze bietet die Berliner AWO und ihre Mitgliedsorganisationen.

Landesvorstand

Landesvorsitzende
Ülker Radziwill (4.v.l.)

stellvertretende Vorsitzende
Dr. Arvid Krüger (1. v. l.), Christian Meyerdierks (3.v.l.), Andrea Niemann (3.v.r.), Manfred Nowak (2. v. r.), Thomas Scheunemann (1. v. r.),

Landesgeschäftsführer
Oliver Bürgel (2. v. l.)

Vertreterin der Mitgliedsorganisationen
Nora Kizilhan (nicht im Bild)

Vertreter für das Landesjugendwerk
Leander Papp (nicht im Bild)

Landesvorstand AWO Berlin
Bildnachweis: AWO Landesverband Berlin // Frank Nürnberger

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